Politische und soziale Bildung
Demokratie verstehen und leben
Menschen, die aus anderen Ländern zu uns flüchten, sind unter ganz unterschiedlichen politischen Bedingungen groß geworden. Dinge wie freie Meinungsäußerung oder politische Teilhabe kennen die meisten geflüchteten Menschen nur bruchstückhaft. Geflüchtete Kinder und Jugendliche erleben vielleicht das erste Mal in ihrem Leben eine offene Gesellschaft. Deswegen ist politische und soziale Bildung von jungen Geflüchteten eine wichtige Aufgabe der vielen Initiativen beim PJW NRW. Einige unserer Mitgliedsorganisationen konzentrieren sich darauf, das Wesen und das Leben in einer Demokratie zu erklären. Denn nur wenn die jungen Menschen das politische System und das soziale Zusammenleben verstehen, sind sie später in der Lage, sich selbstbewusst einzubringen und für die Gesellschaft einzusetzen.
EAST-WEST-EAST Germany e.V., Hagen
Politische und soziale Bildung muss sich nicht so immer dröge und schematisch anfühlen, wie beim Politikunterricht in der Schule. Der Verein EAST-WEST-EAST in Hagen wählt einen anderen Ansatz.
Hier spielen zunächst Musik und Tanz eine wesentliche Rolle. Denn darüber finden geflüchtete Kinder und Jugendliche eine sehr niederschwellige Ebene, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Bei der Musik stehen Rap und Hip-Hop im Vordergrund. Die jungen Geflüchteten können eigene Texte schreiben und Gefühle auf diese Art und Weise kanalisieren. Immer an ihrer Seite: Die Mitarbeitenden des Vereins. Beim Texten lernen die geflüchteten Kinder und Jugendlichen nebenbei eine Menge über die deutsche Gesellschaft. Partizipation steht dabei im Vordergrund. Denn die Text-Themen bestimmen die jungen Geflüchteten selbst.
FIBB e.V., Bonn
Die Fachstelle für interkulturelle Bildung und Beratung (FIBB) in Bonn bietet speziell für geflüchtete Kinder und Jugendliche einen Offenen Jugendtreff zur Demokratiebildung und Wertevermittlung.
Im geschützten Raum können sich auch die jungen Geflüchteten untereinander austauschen, alle weiteren Stammbesucher*innen kennenlernen und Freundschaften knüpfen. Dabei erleben sie, wie ähnlich sie sich in vielen Dingen sind und man sich gemeinsam für Demokratie und Vielfalt einsetzen kann.
Bild: © Millus