Paritätisches Jugendwerk NRW

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Aufrufe und Stellungnahmen

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Hier finden Sie die aktuellsten Aufrufe und Stellungnahmen der Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge

Am Weltkindertag: Rechte von Geflüchteten jungen Menschen nicht vergessen!

Köln, 20. September 2024

Der Weltkindertag am 20.09.2024 steht unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. Dabei betont die Aktionsgemeinschaft für Rechte und Chancen von jungen Geflüchteten in NRW, dass dazu auch die Rechte von jungen Geflüchteten gehören. Auch sie haben ein Recht auf eine gute Zukunft.
Geflüchtete junge Menschen haben es oft schwer, in NRW anzukommen. Denn allzu oft wird es ihnen schon durch die Rahmenbedingungen schwer gemacht. Sie erleben Rassismus und Diskriminierung, sie können sich oft nicht zurückziehen und an Bildungsangeboten teilnehmen oder sich in Vereinen einbringen. Darauf macht die Arbeitsgemeinschaft für Rechte und Chancen von jungen Geflüchteten in NRW zum Weltkindertag aufmerksam.

Sie richtet sich deshalb mit einem klaren Appell an die Landesregierung in NRW. Gerade vor dem Hintergrund der Wahlergebnisse der EU-Wahl, muss Jugendarbeit für und mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen besser gefördert werden. Gesellschaftlichen Spannungen können wir nur begegnen, wenn wir nicht noch künstlich Grenzen schaffen, indem wir zum Beispiel manche Jugendhilfe-Angebote benachteiligen.

In dem Appell kritisiert die Arbeitsgemeinschaft unter anderem die Einführung der Bezahlkarte. Durch sie wird die persönliche Freiheit von Geflüchteten schon im jungen Alter stark eingeschränkt. Kinder und Jugendliche dürfen durch die Bezahlkarte nicht die Möglichkeit verlieren, am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen. Denn diese Angebote leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration junger Menschen mit Fluchterfahrung.

Außerdem prangert die Arbeitsgemeinschaft starke Kürzungen im Landeshaushalt 2025 von über 2,4 Millionen für die Koordinierung der Maßnahmen für junge Geflüchtete an. Diese Kürzungen werden viele örtliche Träger der Jugendarbeit hart treffen. Schon im Haushalt 2024 wurde hier gekürzt. Das darf sich nicht wiederholen.

Insgesamt fordert die Arbeitsgemeinschaft einen kritischen Blick auf all die Stellen, an denen junge Menschen mit Fluchtgeschichte benachteiligt werden – nicht nur am Weltkindertag, sondern jeden Tag.

Hier gehts zum Appell.

Gleiche Rechte für alle geflüchteten Kinder & Jugendliche

Köln, 02. Juni 2022

Die UN-Kinderrechtskonvention, die in Deutschland seit 1992 gilt, garantiert jedem Kind uneingeschränkt Förder-, Schutz- und Beteiligungsrechte. Artikel 22 der Konvention bezieht sich explizit auf geflüchtete Kinder und Jugendliche und verweist auf die Verpflichtung der Wahrnehmung der Rechte und einen angemessenen Schutz. Alle Kinder und Jugendliche haben die gleichen Rechte. Niemand darf wegen der Hautfarbe, dem Geschlecht, der Sprache, einer Behinderung oder der Herkunft benachteiligt werden (Artikel 2, UN-KRK).

Gleiche Rechte für alle Kinder bedeutet, dass alle Kinder und Jugendliche ein Recht auf Bildung im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses haben. Der sofortige Zugang nach der Flucht zu schulischer und außerschulischer Bildung sowie zur frühen Bildung in der Kindertageseinrichtung unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung und Chancengleichheit. Bei der Versorgung und Unterbringung junger geflüchteter Menschen ist der Kinder- und Jugendschutz bei allen entsprechend der fachlichen und rechtlichen Standards in den Blick zu nehmen.

Wir begrüßen sehr, dass die politisch Verantwortlichen und Kommunen die zügige Teilhabe der zuletzt Geflüchteten an Unterstützungs- und Bildungsorganisationen ermöglichen. Auch die schnellen Teilhabemöglichkeiten an Wohnraum, ALGII Leistungen und dem Arbeitsmarkt sind erfreulich. Gleichzeitig leben in Zentralen Unterbringungseinrichtungen weiterhin junge Geflüchtete, deren Teilhabechancen an Wohnen, Betreuung, Bildung, Freizeit, Arbeit wesentlich eingeschränkter sind.

Vor diesem Hintergrund fordert die Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge NRW:
-    Ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, damit alle geflüchteten Kinder und Jugendliche Zugang zu Betreuungs-, Förder- und Freizeitmöglichkeiten sowie zum Schulbesuch haben. Es werden zusätzliche Angebote gebraucht.
-    Sich dafür einzusetzen, dass das Recht auf Gleichbehandlung bezüglich aller Kinderrechte (Förder-, Schutz- und Beteiligungsrechte) umgesetzt wird.
-    Jugendlichen die Möglichkeit eröffnen, gleichzeitig die Sprache zu lernen und eine Teilzeitausbildung zu beginnen.